DER PLATTENSPIELER ALS MUSIKINSTRUMENT


Die Technik des Mischens


Die Technik des Mischens wird auch „Slow-Mix“ genannt und ausschließlich in Discotheken angewandt. Durch das unablässige, laute Spielen von Musik kann der Tänzer die Zeit vergessen, und sich ganz auf das Tanzen konzentrieren.

Francis Grosso war 1970 der erste DJ, der im New Yorker Sanctuary-Club einen nicht abreißenden Fluß von Musik mit Hilfe zweier Plattenspieler erschuf. Als Vorbild hatte er Radio DJs, die in den 50er Jahren damit begannen, die Pausen zwischen zwei Stücken mit Einspielungen von Geräuschen zu füllen.

Grosso legte sich das Signal des jeweils nicht gehörten Plattenspielers auf den Kopfhörerausgang des Mischpultes, so konnte er, nicht jedoch das Publikum die aufliegende Platte hören. Unter Zuhilfenahme der Pitchregler an seinen Plattenspielern konnte er nun die Tempi beider Platten angleichen.

Hatte er beide Platten synchronisiert, ermöglichte die von ihm eingeführte Slipmat es ihm bei laufendem Plattenspieler die Platte zum Anfang zurückzudrehen und dort festzuhalten. Ließ er sie im passenden Moment los konnte er einen nahtlosen Übergang zweier Stücke erzeugen oder sie sogar zusammen laufen lassen.

Bis heute hat sich die Methode des Mischens nicht verändert. Die Musikrichtungen House, Techno und Drum&Bass haben jedoch die Disco-Musik weitestgehend aus den Clubs verdrängt.

Elektronische Musikinstrumente, insbesondere der Drum-Computer, haben großen Einfluß auf die populäre Tanzmusik genommen. Die absolute Gleichmäßigkeit der Maschinen sowie das Phänomen der auf alle Viertel durchgeschlagenen Bassdrum im House und Techno hat das Angleichen der Tempi für den DJ stark vereinfacht. So kann er problemlos zwei Stücke längere Zeit synchron abspielen und mit Hilfe der Equalizer klangliche Veränderungen vornehmen.

Auch haben die für den House/Techno-DJ hergestellten Musikstücke eine eigene Struktur, die erst im Mix einen Sinn ergibt. Überlange Einleitungen und Schlüsse, oft nur spärlich mit Schlagzeugspuren instrumentiert, eignen sich gut zum Ineinandermischen der Stücke. Nutzt der DJ dann noch die Klangregelungsmöglichkeiten seines Mischpultes um z.B. die Bassdrum aus einem Stück herauszufiltern, kann er nur die verbleibenden hohen Frequenzen, also HiHats und Percussion, über einen laufenden Track legen.

Die Vermischung und Gliederung der Klangtexturen durch Filterung ermöglicht es dem DJ, mehrere Stücke zu einem langen Track zusammenzufassen und diesen live zu arrangieren. Weitere Möglichkeiten hat er durch die Auswahl der benutzten Stücke und die Manipulation der Klangfarbe.

Beim Slow-Mix ist der DJ weniger Instrumentalist als Live-Arrangeur