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Instrumentarium
Der Mixer
Das Mischpult ist der Knotenpunkt im Audiosignalfluß,
an dem der DJ die meisten Möglichkeiten zur Einflußnahme
auf die Musik hat. Es ermöglicht die Zusammenführung mehrerer
Audiosignale wie auch den Zugriff auf entscheidende klangliche Parameter.
Francis Grosso war der erste DJ, der vom Mischpult mehr als nur die
Lautstärkeregelung nutzte, wenn diese auch bis heute eines der
wichtigsten Elemente geblieben ist.
Die Entwicklung auf dem Mischpultsektor war rasant, und bald entwickelten
die Hersteller aus den großen Tonstudiomischpulten speziell abgestimmte,
handliche DJ-Mixer. „In ihren Händen [denen der DJs] wurde
aus den Crossfadern, Reglern und Kippschaltern ein Zauberkasten der
Synthese, mit dem immer raffiniertere und verschlungenere Übergänge
gebastelt werde konnten.“
Ein zentrales Funktionselement dieser Geräte ist der Crossfader,
der dem DJ das nahtlose Überblenden zweier Platten ermöglicht.
Entscheidend ist bei diesem die Charakteristik der Crossfade-Curve,
d.h. wie schnell das Signal eingeblendet wird und die maximale Lautstärke
erreicht. Je nach Musikrichtung muß dieses langsam oder auch sehr
schnell vonstatten gehen können.
Hip Hop-DJs, die oft sehr schnell die Signalquelle wechseln müssen,
weswegen sie auch schmale Bauweisen bei Mischpulten bevorzugen, benötigen
kürzere Regelwege als Techno/House-DJs, für die fließende
Übergänge ein entscheidendes Stilmittel sind. Besonders flexible
Mischpulte bieten sogar die Möglichkeit, die Charakteristik des
Crossfaders einzustellen.
Die Fantastischen Vier, Deutschlands erste große Hip Hop Band,
loben Hausmarke, ihren DJ, in dem Stück „Ich krieg nie genug“
mit den Worten:
„D.J. Hausmarke,
der Plattenspielergott, am Plattenteller flink, am Crossfader flott“.
Weiterhin weist
ein normales DJ-Mischpult zwei Inputfader oder auch Linefader auf, Schieberegler,
die den Pegel bestimmen, mit dem das Audiomaterial den weiteren Signalweg
durchläuft. Beim Scratchen und Cutten ist es oft nicht erwünscht,
daß das Zurückziehen der Platte gehört wird, weshalb
für Hip Hop-DJs die Kippschalter, mit denen die Kanäle in
Sekundenbruchteilen an- und ausgeschaltet werden können, wichtig
sind.
Was für die Hip Hop-DJs der Crossfader ist, ist für die House/Techno-DJs
der Equalizer. Heutzutage in der Regel als Drei-Band-Variante (Bass,
Mitten, Höhen) ausgeführt, ermöglicht er, je nach Mischpultmodell,
die Absenkung und Anhebung ausgewählter Frequenzbänder um
bis zu 30dB. Möchte der DJ die besonders prägnante Bassdrum
von der einen Platte mit der eingängigen Melodie von der anderen
Platte kombinieren, so kann er die jeweils überflüssigen Frequenzen
mit Hilfe des Equalizers einfach ausblenden.
Eine weiterreichende Besonderheit der Equalizer stellen die Band-Isolatoren
dar, die das komplette Auslöschen eines Frequenzbandes per Kippschalter,
den sogenannten Kill-Switches, ermöglichen. Mitunter sind Band-Isolatoren
aber auch als Drehknöpfe oder kurze Fader ausgeführt, um einem
eventuell auftretenden Knacken beim Umschalten vorzubeugen.
Ein Kopfhörerausgang muß genug Leistung bringen um auch in
sehr lauten Situationen eine ausreichende Kontrolle über die gespielte
Musik zu gewährleisten. Dies kann notwendig werden, wenn das Signal
aus den Lautsprechern etwa zu schwammig sein sollte, oder wenn in großen
Sälen Laufzeitverzögerungen auftreten.
Weiterhin bieten einige Mischpulte eingebaute Effektgeräte, die
allerdings hauptsächlich von Techno-DJs benutzt werden.
Im Folgenden möchte
ich ein Mischpult der Oberklasse exemplarisch beschreiben, da der Variantenreichtum,
was die Ausstattung mit Funktionen und deren Ausführung angeht,
kaum Grenzen hat.
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