DER PLATTENSPIELER ALS MUSIKINSTRUMENT


Instrumentarium

Tonabnehmer


Der Tonabnehmer wandelt die Bewegungen der Nadel in den Plattenrillen in elektrische Wechselspannungen um, die durch eine Verstärkeranlage einem Lautsprecher zugeführt werden.

Neben der traditionellen Form, die unter dem Tonarm angeschraubt wird, gibt es noch die sogenannten „Concorde“-Systeme. Diese wurden aufgrund der Form nach den französischen Flugzeugen benannt, und sind mit ca. 18 Gramm Gewicht ungefähr 3 bis 4 Mal so schwer wie ein traditionelles System. Der Vorteil bei den herkömmlichen Systemen ist jedoch, daß sie bauformbedingt leichter mit zusätzlichen Gewichtsscheiben bestückt werden können, um das Auflagegewicht der Nadel auf der Platte individuell zu bestimmen.

Das Auflagegewicht entscheidet maßgeblich darüber, wann die Nadel bei Erschütterungen aus der Rille springt. Deshalb benötigen Scratch-DJs ein besonders hohes Gewicht, da die ständige Berührung und die sich häufig ändernde Laufrichtung der Platte ein großes Erschütterungspotential in sich bergen.

Um die durch das hohe Gewicht der Systeme hervorgerufenen Abnutzungserscheinungen so gering wie möglich zu halten, werden viele der für den professionellen Gebrauch hergestellten Diamantnadeln poliert.

Für den DJ ist aber das entscheidende Kriterium bei der Wahl der Nadel in welche Form diese geschliffen wurde. Techno/House-DJs bevorzugen elliptisch geschliffene Nadeln, die eine sehr saubere Wiedergabe der Musik durch alle Frequenzen gewährleisten.

Für den Hip Hop/Scratch-DJ ist eine sphärisch geschliffene Nadel trotz der Tatsache, daß der Frequenzgang bei ca. 18000 Herz stark abfällt sinnvoller, da die sphärische Form das Nadelspringen zusätzlich zum hohen Gewicht der Scratch-Systeme auf ein Minimum reduziert.

Herkömmliche Tonabnehmer für den Hifi-Bereich werden mit möglichst geringem Eigengewicht konstruiert um das eigene Material, wie auch das Material der Platte zu schonen. Für den DJ-Gebrauch sind sie deshalb nicht geeignet.

Slipmats


Damit der Motor des Plattenspielers beim Mixen und Scratchen keinen Schaden nimmt, gibt es die sogenannten Slipmats. Francis Grosso war der erste, der eine dünne Auflage aus Filz zwischen Plattenteller und Platte legte. Im Gegensatz zum Plattenteller verursacht die Slipmat unter der Platte kaum Reibung und dementsprechend auch kaum eine Bremswirkung. Die Platte kann deshalb auf der Slipmat bewegt oder auch festgehalten werden, während der Plattenspieler ganz normal weiterläuft. Läßt man das Vinyl dann los, nimmt es ohne Zeitverlust wieder die Umdrehungsgeschwindigkeit des Plattenspielers auf.