total eclipse & mista sinista

 

Diese beiden Namen dürften Turntablism Enthuisasten ein Begriff sein, der kaum aus ihrer Hinrinde zu entfernen ist.
Zwei Mitglieder der legendären X-Ecutioners/X-Men.
Mista Sinista ist einer der Pioniere des Postmodernen BeatJugglings
Er erfand mehr Jugglestyles als der heutige durchschnittliche Battle DJ an Routines auf Lager hat.
Sinista ist einer der unsichtbaren Meister seines Fachs, was daraufhin zurückzuführen ist das sein größter Battle Erfolg sich auf den 2. Platz der 96er USA DMC (hinter Swamp) läßt.
Man sollte ihn definitiv nicht unterschätzen, seine "Cold gettin' dumb" oder "You know my steez" Routines sind History.
Total Eclipse ist auch als Protegé von Roc Raida bekannt. Nachdem er 1996 die Worlchampionships der ITF gegen Babu gewann wurde er festes Mitglied der X-ecutioners.
Sein atemberaubend schneller Jugglestyle wird überall auf der Welt von dem Publikum gefeiert.

Was sind eure Definitionen von Turntablism ?

Sinista : Meine persönliche Definition von Turntablism ist eine Person, die ein paar Schritte weiter geht als nur die Platte auf dem Turntable abzuspielen. Jemand der neue Sachen damit kreiert, die vorher noch nicht existent waren. Etwas von vorhandenen Aufnahmen zu nehmen, den Sound zu nehmen und rhythmisch zu scratchen, mit den Fadern etwas zu schaffen , es zu etwas zu machen wie es vorher nicht gemeint war.
Das ist unsere Definition.

Wann habt ihr damit angefangen ?

Sinista : Ich begann mit 10 Jahren, mein Vater war ein Club DJ und er hatte seine Turntables bei uns zu Hause und ich begann mit ihm zu üben. Zu dem Zeitpunkt starteten auch die Radioshows, Kiss FM, Red Alert, Chuck Chillout, wir gingen auf Clubtouren und ins Radio, ich war dann immer dabei, sie zeigten mir einfach alles. Ich war immer schon ein Fan von Musik und konnte mit den Plattenspielern gut umgehen.
Total : Genau wie bei mir... ich fing mit 12 Jahren an, Hip Hop höre ich seit ich 4 Jahre alt war. Als Kind habe ich auch die ganzen Radiosendungen gehört, Chuck Chillout, Red Alert, Marly Marl, Mr. Magic. Da hörte ich auch die Kunstform des Scratchings, dieses Vorwärts-und Zurückdrehen... und die Kids mit denen ich abhing waren etwas älter als ich und kannten einen Kumpel der DJ war, und da fing ich dann auch an...

Welche Musikrichtungen außer Hip Hop beeinflußen euch noch ?

Total : Als DJ eigentlich nur Hip Hop, ich bin ein ehrlicher Hip Hop DJ,
das ist es was mir meine Basis gegeben hat.

Wie ist euer Feeling bei Performances ?

Total : Ich bin nicht bei mir Zuhause...Nervös...
Sinista : Es ist ein gutes Feeling, aber es ist halt nicht wie Zuhause.

Wie bereitet ihr euch auf Battles vor ?

Total : Ich studiere die Sets der Teilnehmer, auch von dem Battle des letzten Jahres, ich sehe mir ihre Styles an und versuche einen Weg zu finden einzigartiger zu sein als sie.

Battle for Life ?

Sinista : Ich meine...wir machen andere Sachen gerade, aber wir bereiten uns gleichzeitig darauf vor später wieder antreten zu können. Es gibt Leute die kommen garnicht mehr aus ihrem Battle Circle heraus. E z.B. (Total Eclipse) hat vor 3 Jahren die ITF gewonnen, und ist 2 Jahre später bei der ITF Western Hemisphere angetreten. Vorbereitet hat er sich durch Videos und Practicing. Es ist einfach der Spirit, den brauchst du einfach..
Total : Battles are like stages... wenn du zum Battle gehst brauchst du Routines, musikalische, und Skillz an den Turntables und das wiederum hilft dir wieder bei anderen folgenden Projekten...
Sinista : Wir bringen jetzt unser neues Album auf LOUD raus, wir haben in letzter Zeit viel produziert, trotzdem aber nicht das Team vernachlässigt. Wir versuchen viele verschiedene Sachen zu vereinen.

Bezieht ihr die Turntables stark als Produktionsmittel mit ein ?

Sinista : Auf alle Fälle, ich finde das DJs oder ExDJs eh die besten Produzenten sind. Über all die Jahre wirst du mit sehr viel verschiedener Musik und Rhythmen geschult, das ist auch ein Plus für deine Produktionen. Wie beim Jugglen, du veränderst irgendwann die Rhythmen automatisch, wie eine Maschine. Das gleiche beim Programmieren, du setzt die Bass und die Snares völlig nach Gefühl. Wir versuchen einen neuen Stil zu etablieren, wo Beatjuggling als Basis für die Produktion eingesetzt wird. Aber nur weil ein Produzent kein DJ war ist er nicht schlechter im produzieren, aber du hörst oft das Fehlen von Soul, das Fehlen von Funk, aber ein Turntablist benutzt mehr sein Gehör, er kann an den Turntables wie ein Drummer arbeiten.
Total : Wenn du Beatjugglen kannst, brauchst du nur noch an der Maschine programmieren lernen.
Sinista : Ich meine, wir haben alle an den Turntables angefangen, du mußt als DJ erst die Musik verstehen lernen.
Total : Es ist auf alle Fälle einfacher als DJ damit zu starten, weil du dein Gehör für Grooves schon entwickelt.
Sinista : Aber dank diesem Mann hier (Pash, Vizepräsident der ITF sitzt neben Sinista) und Alex können die Leute auf der ganzen Welt sehen was Turntablism wirklich ist. Eine Menge Leute denken Turntablism ist bloß Platten spielen.
Total : Die Kriterien der ITF formen den DJ der Zukunft.

Wie seht ihr die Entwicklung von Turntablism weltweit ?

Sinista : Früher war es noch getrennter, Scratching war in der Bay Area stark, New York war für BeatJuggling bekannt. Heute vermischt sich alles sehr stark. Heutzutage versucht jeder einen Level zu erreichen, ich war in der Schweiz, in Deutschland, überall gab es DJs die diese Ziele verfolgten. Es kommt darauf an wie du deine Message formst, weil jeder DJ cuttet anders, und es kommt darauf an was du mit deinen Emotionen ausdrücken willst, was du den Anderen rüberbringen wilst.
Total : Selbstverwirklichung.
Sinista : Ja, Selbstverwirklichung.

Was denkt ihr kommt als Nächstes ?

Sinista : Alles ist möglich, ich meine Morgen kann schon alles sich verändern wenn der nächste an den Start geht, morgens aufwacht und mit einer völlig neuen Idee auftaucht. Vielleicht wache ich auch mal Morgens auf und schmeisse meine Turns in die Luft und es passiert ein neuer Jugglestyle, und das wäre der Panzer des Tages....es zu einem neuen Level bringen!
Pash : Ich denke das soweit es die Kultur anbelangt, es beim Hip Hop bleiben wird, denn da kommt es her. Was wir erreichen wollen ist das 30-40 Jährige auf die DJs schauen und verstehen was wir da machen und sie dann sagen : Oh, das ist ja erstaunliche Musik. Es hören heute Leute zu, die noch nie mit Hip Hop konfrontiert worden sind, und sie sehen wie die DJs ihre Musik kreieren. Du kannst ja Jazzplatten oder auch Punkplatten oder was auch immer benutzen, dun kannst es einfach tun. Es geht einfach darum, das auch andere Leute auf die DJ gucken, und sie als Musiker ansehen, und nicht nur als Hip Hop DJs. Es ist uns wichtig das der Plattenspieler als Instrument in der Gesellschaft annerkannt wird. Unser Hauptziel der ITF ist es den Term Turntablist in ein Wörterbuch zu bekommen, als eigene Musikform, nicht nur unter Hip Hop.

Ist Biting wichtig um Original zu werden ?

Sinista : Ja, natürlich, aber du solltest nur Zuhaue biten, wenn du woanders bist solltest du lieber deinen eigenen Scheiß bringen. Biten ist, das du die gleichen Routines wie jemand anders mit den gleichen Platten bringst. Da solltest du lieber nicht tun...

Von wem habt ihr früher gebitet ?

Sinista : Ich habe von E gebitet... HaHaHa Ich meine die X-Ecutioners, wir haben alle von uns selbst gebitet, den Stuff aber auch weiterentwickelt, so haben wir unseren Level erreicht.
Pash : Da geht jemand raus, hat das Video von Alladin 89 gesehen, übt das und geht damit an den Start... Ich meine du brauchst das am Anfang um die Techniken zu erlernen, aber dann wirst du immer musikalischer und erweiterst das Ganze.

Denkt ihr das es bald ein Notationssystem für Scratching geben wird ?

Sinista : John hat damit begonnen, John Carluccio (von Battle Sounds) hat angefangen Noten für Scratching zu entwickeln. Ich meine du kannst die Noten zwar aufschreiben, aber lernen wirst du es damit nicht, es ist wie Drumming, das mußt du auch am Set erlernen. Scratching ist mehr eine Sache des Gefühls...
Total : Ein wissenschaftlicher Level macht Sinn. Natürlich wird der durchschnittliche Hip Hop Head damit nichts anfangen können.
Pash : Es ist möglich Scratche und Kombinationen zu notieren, wie A-Trak es tut. Er gibt seinen Kombinationen Namen, und die wird man dan später erlernen können. Aber man muß schon Turntablist sein, es ist halt mehr eine Gefühlssache.
Total : Ja, A-Trak hat seine Sachen im Kopf, aber es würde sehr schwer sein das es ein Anderer lernt.

Was denkt ihr über die Entwicklung der Turntablemusik im Musikmarkt ?

Pash : Das gute ist, das diese Alben für's Hörvergnügen geschaffen sind, du sollst ja nicht dazu scratchen, du kannst dir die Gefühle eines anderen DJs einverleiben.
Total : Das ist unsere Musik, wir wollen ja damit keinen Source Award gewinnen.
Sinista : Es motiviert uns, neue Ideen von alle Erdteilen zu hören.

Wie denkt ihr über die Rolle von Turntablism in der heutigen Hip Hop Community ?

Sinista : Es geht definitiv seine eigenen Wege... es ist definitiv Hip Hop, aber es erreicht auch andere Ebenen. Punkrockleute hören sich das an!
Total : Es ist gut , das es noch im Hip Hop ist, wie in Rap City, dort können jetzt die Leute Scratchen sehen, Turntabletricks waren vorher sogut wie nie im Fernsehen zu sehen, so bekommt die breite Masse mehr mit von den Sachen die wir machen.
Pash : Du siehst aber kaum noch Hip Hop Bands mit DJs, aber Gruppen wie Limp Biscuit oder Beck haben DJs. diese Leute erkennen ihre DJs mehr als Musiker an als als Hip Hop DJs. Rapgruppen benutzen fast nur noch DATs und es ist wichtig das die DJs zurückkommen, denn gerade jetzt entsteht eine völlig neue Ära von Musik.

Habt ihr auch schon mit klassischen Livebands kooperiert ?

Total : Ja, wir waren mit der Band von Common Sense unterwegs.
Pash : Ich spielte in einer Groove Band in San Francisco, Instrumentalmusik, ein Drummer, ein Guitarist, und ein Bluessänger + mich als Scratcher. Es war etwas völlig Neuartiges.

Favoriten ?

Allies, 5th Platoon, da gibt es eine Menge...

Last Words

Tut alles wie ihr es für richtig haltet, take the shit to a whole new level!

DJ Hype & SubK 11/99