shortkut
& d-style von den invisbl skratch piklz zählen mit zu den besten
turntablisten des planeten. beide sind gleichzeitig mitglieder der world
famous beat junkies, von denen sie ursprünglich auch abstammen.
shortkut wirkte schon sehr lange bei jeder großen meisterschaft
in den staaten auf den vorderen rängen mit und führte als
erster das beat juggeln an der westküste ein. er ist auch der einzige
der piklz der juggelt oder in clubs wie der beat lounge in san francisco
auflegt. d-styles trägt den ihm verhangenem beinamen "scratch
scientist", und das zurecht. seine innovativen scratchstyles suchen
ihresgleichen an funkiness und komplexität.
was ist eure definition von turntablism ?
d-styles : den plattenspieler als perkussives instrument einzusetzen.
shortkut : musikalische selbstverwirklichung.
wann und warum habt ihr mit djing begonnen ?
shortkut : damals in den 80ern hatte die bay area schon eine große
dj-szene. wir waren alle in mobile dj systems integriert, wir wollten
mit showcases in den sets auffallen. So haben wir uns auch zusammengefunden.
welche anderen musikrichtungen inspirieren euch ?
d-styles : jazz, rock, funk, soul, halt der klassische stuff.
was spürt ihr beim performen auf der bühne ?
shortkut : nervösität.
d-styles : du hast jede menge energie, adrenalin... like a big rush.
wie bereitet ihr euch auf battles vor ?
shortkut : ich gucke jede menge videos, um die energie die sie ausstrahlen
auf mich übergehen zu lassen. um das gleiche gefühl zu erzeugen,
das ist in dem moment meine inspiration. und viel üben.
battle for life ?
shortkut : ich denke das gute am batteln ist, das es dir den weg ebnet
um andere sachen zu verwirklichen.
d-styles : eine gute gelegenheit den anderen deine styles zu präsentieren.
shortkut : all die organisationen wie itf, dmc oder nms sind gut um
dir einen namen zu machen. ich werde mich jetzt aber mehr auf meine
musikproduktionen konzentrieren.
wie seht ihr die entwicklung von turntablism weltweit ?
shortkut : es wird jahr für jahr besser.
d-styles : ich denke das bestimmte länder gut beeinflußt
sind, wie z.b. dänemark von cutfather, und bei static sieht man
das auch, von der old school zur new school.
was denkt ihr über die neue generation von hochkommenden turntablists
?
shortkut : genial, sie tauschen die alten styles gegen neue aus, kommen
mit neuen sachen. es ist erstaunlich was seit den battle tagen steve
d.'s bis heute daraus geworden ist. alles heute ist heute sehr intensiv.
originalität/biting ?
d-styles : ich glaube es gibt eine sehr dünne linie zwischen biting
und etwas eigenes daraus zu machen. manche leute halten es für
ein kompliment, und andere wiederum hassen es, wenn leute ihren stuff
biten. ich mag lieber djs die mit ihrem eigenen stuff kommen, von einem
völlig anderen punkt ansetzen. aber es ist heutzutage sehr schwer
original zu sein, es gibt einfach zu viel da draußen, videos...
shortkut : ... oder das internet, es ist wirklich sehr schwer seine
eigene position heute zu finden.
glaubt
ihr das es eines tages ein notations-system für scratching geben
wird ?
d-styles : ich denke schon. es wird sehr interessant sein die entwicklung
zu beobachten. von der technik zum geschriebenen. ich bin mir sicher
das es geschehen wird.
wie seht ihr den markt für turntablism auf lp/cd ?
shortkut : er ist auf alle fälle vorhanden. in den staaten wird
es immer größer und die leute werden mehr open minded dadurch.
spielt ihr auch in klassischen live bands ?
d-styles : ja, wir haben mit dj quest zusammen in einer gruppe namens
"live human" gespielt.
shortkut : ein projekt von bill laswell, wo auch gandmixer dst unteranderem
mitwirkt. es ist eine art rockband in der wir dann scratchten, es war
eine sehr gute erfahrung.
wie seht ihr den stellenwert von turntablism in der hip hop nation
?
d-styles : ich denke das es an der zeit ist das die mcs den dj wieder
mehr respektieren, und ihn nicht nur als instumentalgeber im hintergrund
zu lassen.
von DJ Hype 06/99
|